26 April 2023

Ein Kuss vom Prinzen mit Holztrommel, Gitarre und Gesang

U-Bahn-Fahrten können sehr entspannt oder ziemlich nervig sein. Sie riechen bisweilen nach Frittierfett, Schweiß oder (zu viel) Parfüm. U-Bahn-Fahrten können Leiber aneinanderpressen, die nicht aneinandergepresst werden wollen. Nicht gut. Musikalische Highlights bieten U-Bahn-Fahrten eher selten. Manchmal tun sie es aber doch. 

Wenn so ein Highlight geschieht, dann hört man (in diesem Fall also ich) vielleicht in einem YouTube-Video zwei Frauen, die spontan mit Gitarre, Gesang und Holztrommel ihre Version des Songs „Kiss“ von Prince spielen. Und das klingt gut. Das klingt ziemlich gut. 

Kiss (von Prince) in der Version von Kiddo Kat, Heidi Joubert (featured by Ozzy Lino)

Durch den Titel des Videos erfahre ich, dass die beiden Frauen Kiddo Kat und Heidi Joubert sind und ich, Jahrgang 66, musikalisch sozialisiert mit AC/DC, Deep Purple, Judas Priest …, frage: Wer (bitte ist das)? 

Und dann fängt in jenem Video auch noch ein Mann an zu singen und anschließend zu rappen. Und der Titel des Videos verrät mir: Das ist Ozzy Lino. Und ich, Sie wissen ja, Jahrgang 66, musikalisch sozialisiert mit AC/DC, Deep Purple, Judas Priest …, frage: Wer (ist nun das schon wieder)? Und dann? Was dann? Dann verrät mir laut.de, dass:

  • Kiddo Kat Wahlhamburgerin ist,
  • Heidi Joubert aus Südafrika 
  • und Ozzy Lino aus Malta stammt.  

Und laut.de verrät mir auch, dass das Video mit dem Kuss vom Prinzen aus 2016 stammt und innerhalb von zwei Jahren 100 Millionen Klicks gesammelt hat. Ups. Da hat der angegraute Mann, Jahrgang 66, musikalisch sozialisiert mit … na, diesen Bands halt, aber mal so gar nichts von mitbekommen. Also recherchiere ich. Besser spät als nie. 

Und ich erfahre etwas mehr. Heutiger Stand meines Nichtwissens: Alle drei Musiker/innen würde ich Unwissender derzeit eher nicht als Rockmusiker/innen einstufen, aber was weiß ich schon. Alle drei haben aber auch Rockiges im Programm. Oder fast Rockiges. Auf jeden Fall Gutes. Ich erfahre noch mehr. 

Kiddo Kat 

Kiddo Kat stammt aus Berlin, hieß mal mit bürgerlichem Namen (oder heißt?) Anna Guder und ist heute unter dem Namen Annie Chops unterwegs (Link zur Website). Dort (auf ihrer Website) steht unter anderem folgender Satz:

„ Mit viel Selbstbewusstsein beweist sie so als Vorbild einer heranwachsenden Generation von Powergirls, dass Frauen in der Musik sehr viel mehr sein können als sterile Pop-Püppchen im Glitzerkleidchen und bietet, was der Branche aktuell so häufig fehlt:  Authentizität.“ Quelle (Annie Chops) 

Diesen Satz glaube ich. Als rockigen (oder doch funkigen?) Song (mit poppigen Punkten) von ihr würde ich „Let Me Handle That“ einstufen, auch wenn er unter „Pop“ geführt wird. Ist halt immer so eine Sache mit den Kategorien. Das mit der Musik und der passenden Kategorie kann man so oder so sehen. Ich sehe es so. Oder so. Oder vielleicht doch so. Auf jeden Fall sehe ich es. Schon mal gut. :-)

Link: Let me Handle That (Kiddo Kat)

Heidi Joubert

Heidi Joubert wurde am vierten Mai 1987 in Pretoria geboren. Sie singt, ist aber eventuell noch bekannter als Cajon-Spielerin. Die Cajon ist eine Holztrommel. Das nur für alle Unwissenden, zu denen ich vor gar nicht allzu langer Zeit selbst gehört habe. Die Seite Cajounbox.com schreibt über Heidi Joubert:

„Heidi Joubert is an internationally recognised Cajon player, known as a pioneer of the cajon and one of the world’s leading cajon educators.“ (Quelle Cajonbox.com).

Übersetzt heißt das ungefähr: 

„Heidi Joubert ist eine international anerkannte Cajon-Spielerin, bekannt als Pionierin des Cajons, und eine der weltweit führenden Cajon-Lehrer(innen).“

Als Cajon-Spielerin und Sängerin kann man sie unter anderem in diesem Video mit dem Song Long Long Road sehen. 

Link: Long Long Road (Heidi Joubert)

Ozzy Lino

Bleibt noch Ozzy Lino. Er präsentiert sich im Internet auf Ozzylino.com. Hier erfährt man dann, dass er aus Valletta stammt und vor seinem zehnten Geburtstag mit seiner Familie nach Sydney ausgewandert ist. Aber … er kam später zurück nach Malta. 

Bereits in jungen Jahren sei er in zahlreichen Musicals aufgetreten und durch Länder wie Australien, Großbritannien, Amerika und Kanada getourt, heißt es auf der Seite weiter. Im folgenden Video interpretiert er "The Man Who Sold The World" von Nirvana.

Link: The Man Who Sold The World (Ozzy Lino)

Und dann wäre da noch der Prinz (also Prince)

Dieser Text über das Video vom Kuss des Prinzen in der U-Bahn wäre natürlich unvollständig, ohne den Originalsong vom Kuss des Prinzen (ohne U-Bahn). Deshalb hier das Original von Prince, dessen Todestag sich am 21. April 2023 auch schon zum siebten Mal jährte. Sieben Jahre. So schnell vergeht die Zeit. Ziemlich schnell. 

Link: Kiss (von Prince)

Festzuhalten bleibt: Der angegraute Mann, der das hier schreibt, hat einiges gelernt: 

Küsse von einem Prinzen schmecken auch, wenn sie in der U-Bahn von zwei Frauen und einem Mann verteilt werden.

YouTube kann echte Schätze hervorbringen. OK, wusste ich schon vorher, ich alter Besserwisser. Wie bei jedem Medium gilt: Es kommt darauf an, was man daraus macht.  

Und mit diesen weißen (oder grünen oder blauen), aber nicht weisen und dennoch nicht ganz doofen (hoffe ich) Worten schließt dieser Text. Zack. Und Ende.  

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